Skulptur für den Münchner Dom, Gemeinschaftsarbeit mit Anna Eichlinger 2020
Im September des Jahres 1980 zündete ein mutmaßlich allein agierender Mann aus der rechtsextremen Szene eine Bombe am Haupteingang des Münchner Oktoberfestes und riss damit 13 Menschen in den Tod. Über 200 Verletzte kämpfen bis heute mit den physischen und psychischen Folgen dieses schrecklichen Ereignisses.
Unsaubere Ermittlungen, Verharmlosungen und Vertuschungen verschleiern bis heute die wahren Hintergründe dieses größten Terroranschlages in der Geschichte der Bundesrepublik.
Anlässlich des 40. Jahrestages des Attentates bauen wir eine Skulptur aus Holz. Verschieden lange Abschnitte aus alten, patinierten Bauholzbrettern, versehen mit Spuren von längst vergangenen Arbeitsprozessen, bilden einen Kreis von ca. 3 Metern Durchmesser.
Die Geschlossenheit des Kreises ist allerdings aufgerissen, noch dazu an der verletzten Stelle schwarz verbrannt. Wie von einer Explosion zerfetzt, liegen die herausgerissenen Teile verstreut herum.
Im Rahmen des bundesweiten Auftaktgottesdienstes zur Interkulturellen Woche 2020 werden in einem interaktiven Prozess die fehlenden Teile eingesammelt und wieder an ihre alte Stelle im Kreis gelegt.
Der Ring, als Symbol der Gemeinschaft von Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kultur und Religion, ist jetzt wieder geschlossen.
Was bleibt, sind die schwarzen Spuren der Verletzungen….