Eine Aktion in St. Rupert 2016
An 3 Tagen wird die Kirche zur Küche und zum Speisezimmer.
Die anhaltenden Bürgerkriegskonflikte im Nahen Osten bringen Europa derzeit eine anhaltende Welle an Migranten in noch nie dagewesenen Ausmaßen. Eines der Hauptziele der Flüchtlinge ist Deutschland, das vielen als das gelobte Land in Europa erscheint, ungeachtet der Rolle, die Deutschland in diesen Konflikten als potente Wirtschaftsmacht spielen mag.
Die Folgen dieser enormen Migrationsbewegungen werden unser Land und unsere Kultur auf Jahrzehnte nachhaltig beeinflussen. Gespalten zwischen „Pegida“ auf der einen und „Willkommenskultur“ auf der anderen Seite wird jeder einzelne sich mit den neuen kulturellen Einflüssen auseinandersetzen müssen. Wir sollten dabei nicht vergessen, dass die Wurzeln unserer so oft beschworenen Abendländischen Kultur in eben genau diesem Raum liegen, aus dem die Flüchtlinge kommen.
Ein besseres Kulturverständnis und ein Kennenlernen der jeweils „Anderen“, gemeint sind hier beide Seiten, also Einheimische und neu dazu Gekommene, wird in erster Linie durch Begegnung und Kommunikation erreicht. Was kann das besser bewerkstelligen als ein gemeinsames Mahl und die Zubereitung zu diesem Essen?
Das altgriechische Wort ξενος , Xenos, bedeutet sowohl „Fremder“ als auch „Gast“, im Idealfall wird der Fremde zum Gast und zum Freund.
Und warum in einer Kirche? Der Ursprung der christlichen Liturgie ist schließlich ein gemeinsames Gastmahl von Freunden gewesen.
An drei Tagen sind Flüchtlingsfamilien und Einheimische dazu eingeladen in der Kirche St. Rupert zusammen zu kochen, gemeinsam die zubereiteten Speisen zu essen und sich im Gespräch gegenseitig kennen zu lernen.
Alle Bilder von Johannes Seyerlein